2010
November 2010: Weihnachtsoratorium Kantaten I – VI – Johann Sebastian Bach
Weihnachten ohne eine Aufführung des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach ist für viele Klassikinteressierte heute nicht denkbar. Der Zauber der biblischen Weihnachtsgeschichte ist von Johann Sebastian Bach in eine – man möchte fast sagen – ewige Form gebracht worden, die alle Jahre wieder zur Advents- und Weihnachtszeit hauptsächlich in Konzerten erklingt. Ursprünglich hat Bach die 6 verschiedenen Kantaten für die Ausgestaltung der Gottesdienste der Leipziger Thomaskirche an den verschiedenen weihnachtlichen Festtagen komponiert. Inhaltlich wird die Erzählung der Geschichte durch den Evangelisten vorangebracht, der Chor gestaltet festliche Eingangschöre und stellt auch den Chor der Engel; in den Arien kommt eher die persönliche Frömmigkeit zum Ausdruck. Unvergleichlich ist die so genannte „Hirtensinfonie“ zu Beginn der 2. Kantate, in der das Orchester äußerst stimmungsvoll die Atmosphäre bei den Hirten auf dem Feld erschafft. Bewegende und klangvolle Choräle ergänzen das Gesamtbild.
Bei der Erfüllung seines Kompositionsauftrages, der die Erschaffung von Motetten, Kantaten und weiterer musikalischer Formen im Rahmen seiner Tätigkeit als Thomaskantor vorsah, bediente sich Bach des damals üblichen Parodieverfahrens. Einige Teile des Weihnachtsoratoriums findet man in anderen Werken Bachs; besonders interessant ist die Herkunft des Eingangschores: „Jauchzet, frohlocket“, der aus der Kantate: „Tönet, ihr Pauken, erschallet, Trompeten“ tonmalerisch eindrücklich auch in dieser Reihenfolge in die Instrumentierung umgesetzt wurde.
Zur Bildergalerie des Konzerts.
Konzertchor der Friedenskirche, Orchester und Solisten Leitung: Cornelia Ewald
Samstag, 29. November 2010, 17:00 Uhr, Gethsemanekirche, Kantaten I-III
Sonntag, 30. November 2010, 17:00 Uhr, Gethsemanekirche, Kantaten IV- VI
September 2010: „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel
Am 25. September 2010 fand in der Gethsemanekirche die Aufführung des 1741 entstandenen Oratoriums „Messias“ von Georg Friedrich Händel statt. Die Darbietung und vor allem die chorische Leistung wurden von den Zuhörern begeistert gefeiert, sodass nach dem wundervollen „Amen“-Chor das „Halleluja“ wiederholt werden musste, zur enthusiastischen Freude der lauschenden Menschen.
Der „Messias“ ist ein monumentales Werk und unter den großen Oratorien Händels das wohl bekannteste. Beide Aspekte sind für Chor, Orchester und Solisten gleichermaßen eine ungeheure Herausforderung. Ihr stellten sich die vier Solisten, Bianca Reim (Sopran), Thomas Nauwartat (Altus), Friedemann Hecht (Tenor), Matthias Jahrmärker, mit ihren ausdruckstarken, fein nuancierten Stimmen, das neue barockorchester berlin mit seinen hervorragend gespielten, klangvollen Instrumenten und der Konzertchor mit großem Ernst, mit Freude und Hingabe. Solisten (erinnert sei an das Duett „Er weidet seine Schafe“ oder die Arie „Ich weiß, dass mein Erlöser lebet“), Chor (beispielsweise „Wahrlich, wahrlich“ oder eben „Halleluja“) und Instrumente (die weit mehr waren als nur Begleitung) fanden sich zusammen zu einem harmonischen Ganzen, das in dem gewaltigen „Amen“ am Schluss gipfelte, von dem Stefan Zweig sagt: „’Amen’, diese zwei knappen, raschen Silben, sie fasste Händel nun, um aus ihnen ein klingendes Stufenwerk bis in den Himmel zu bauen. Den einen Stimmen warf er sie zu und den andern im wechselnden Chore … und wie Gottes Atem fuhr seine Inbrunst in dieses Ausklangswort seines großen Gebetes, dass es weit ward wie die Welt und voll ihrer Fülle …“
Dass die Aufführung an diesem Herbsttag im September für alle Beteiligten ein schöner Erfolg und ein wunderbares Erlebnis wurde, verdankten sie dem engagierten, leidenschaftlichen Einsatz und musikalischen Können von Kirchenmusikerin Cornelia Ewald.
Juni 2010: Chorkonzert mit Werken von G.F. Händel, F. Mendelssohn-Bartholdy u.a.
Mitwirkende: Kinderchöre, Bläserchor und Konzertchor der Friedenskirche
Leitung: Cornelia Ewald
Samstag, 19. Juni 2010, 17:00 Uhr, Friedenskirche Niederschönhausen
2009
November 2009: Weihnachtsoratorium Kantaten I – VI – Johann Sebastian Bach
Konzertchor der Friedenskirche, Orchester und Solisten Leitung: Cornelia Ewald
Samstag, 28. November 2009, 17:00 Uhr, Gethsemanekirche, Kantaten I-III
Sonntag, 29. November 2009, 17:00 Uhr, Gethsemanekirche, Kantaten IV- VI
September 2009: „Elias“ – Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy
„Gänsehaut vom Anfang bis zum Ende“
Der letzte Ton ist verklungen – und es passiert erst einmal nichts. Es ist einfach nur still. Erst allmählich brandet Applaus auf, wird immer stärker, bis er in fast stürmischen Ovationen endet.
Über zwei Stunden lang hatten die rund 600 Besucher dem Elias-Oratorium von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Gethsemanekirche gelauscht und waren offenbar erstmal sprachlos. Kein Wunder, bei so einem monumentalen Werk mit „recht dicken, starken, vollen Chören“, wie Mendelssohn einst selber schrieb. Einige Zuhörer berichteten später, sie hätten beim ersten Einsatz der über 150 Sängerinnen und Sänger mit ihrem „Hilf Herr“ eine Gänsehaut bekommen, die sie das ganze Konzert über nicht mehr losgelassen hätte.
Seit Jahresbeginn hatte sich der Chor der Pankower Friedenskirche intensiv mit dem Elias beschäftigt. Jeden Montag in der Probe und zusätzlich an drei Chor-Wochenenden. Da wurde dann noch mal in Acht-Stunden-Schichten an Details des Werks gefeilt. Am 26. September dann der Höhepunkt: Das Konzert in der Gethsemanekirche. Als Novum gab es eine Kooperation mit den Young Voices, dem Chor des Max Delbrück Gymnasiums Pankow. Die Schüler hatten ebenfalls am Elias gearbeitet und sangen nun bei der Aufführung mit.
Besonders beeindruckend waren die vier Solisten Bianca Reim (Sopran), Almut Pessara (Alt), Hardy Brachmann (Tenor) und Wolfram Teßmer (Bass). Sie probten trotz engem Zeitplan engagiert mit und ließen sich offenbar von der Begeisterung der Laien anstecken. Auch das Orchester hatte sich mit großer Spielfreude und Können dem Projekt verschrieben. Schließlich hat Chorleiterin und Dirigentin Cornelia Ewald mit ihrem musikalischen Gespür und ihrer Leidenschaft ein außergewöhnliches musikalisches Ereignis geschaffen.
„Beeindruckend“, „ein Erlebnis“, „ergreifend!“ lauteten denn auch die Reaktionen der Zuhörer. Der Chor hatte aber auch alles gegeben: Mal in der Rolle des Volkes Israel, dann als Baalspriesterschaft, als Engelschor und wieder ein anderes Mal als „Überbringer“ allgemein religiösen Inhalts. Da war sein ganzes sängerisches und musikalisches Können gefragt. Vom Publikum besonders gelobt wurde auch die Verständlichkeit der gesungenen Texte, die an einigen Stellen ganz schön martialisch klingen: Ob es darum geht, dass Gott die vom Glauben Abgefallenen verfolgen und töten wird oder die Baalspriester zum Mord am Propheten Elias aufrufen: Die Geschichte ist stellenweise nichts für schwache Nerven. Aber genau das hatte Mendelssohn an der alttestamentarischen Geschichte vom Propheten Elias fasziniert: die leidenschaftliche und streitbare Figur. Sie gab ihm viele Möglichkeiten zur musikalischen Gestaltung: Seien es Zwiesprachen zwischen „Volk“ und Prophet, wunderschöne Arien oder herrliche Passagen für das Orchester. Auch die Stationen des biblischen Geschehens wie Dürre, Regen, Feuer oder die Erscheinung Gottes hat Mendelssohn in packende musikalische Bilder umgesetzt. Und so ist es vielleicht gar nicht so erstaunlich, dass eine Konzertbesucherin hinterher schrieb: „Wir sind begeistert, wollen mehr…“ (BS)
Ausführende: Konzertchor der Friedenskirche Niederschönhausen, Sopran: Bianca Reim, Alt: Almut Pessara, Tenor: Hardy Brachmann, Bass: Wolfram Teßmer, Young Voices MDO, Orchester Hauptstadtblech (Bilder: Peter Müller=
Samstag, 26. September 2009, 17;00 Uhr, Gethsemanekirche, Prenzlauer Berg
Juni 2009: Chorkonzert mit Werken von J.S.Bach, F. Mendelssohn-Bartholdy u.a.
Mitwirkende: Kinderchöre, Bläserchor und Konzertchor der Friedenskirche
Leitung: Kirchenmusikerin Cornelia Ewald
Samstag, 20. Juni 2009, 20:00 Uhr, Friedenskirche Niederschönhausen