8. April 2017: Heinrich Schütz (1585-1672): „Matthäus-Passion“ (1666)

„Unser Leben währet siebenzig Jahr und wenn’s hochkömmt, so sind’s achtzig Jahr. Und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Müh und Arbeit gewesen.“ So hat es Heinrich Schütz formuliert. Am Ende seines schaffensreichen Lebens komponierte er im gesegneten, aber von Krankheit gezeichneten Alter von 81 Jahren die „Matthäus-Passion“, die „Historia des Leidens und Sterbens unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi nach dem Evangelium St. Matthäus“, für den Dresdener Hof. Es ist ein A-cappella-Werk, da gemäß einer bis Ende des 17. Jh. geltenden Verordnung während der Passionszeit in der Dresdener Schlosskapelle keine Instrumente erklingen durften.

Die „Matthäus-Passion“ setzt sich zusammen aus reinen biblischen Texten der Leidensgeschichte. Ihre erzählenden Partien werden einstimmig solistisch rezitiert: Psalmodierend wird über das Passionsgeschehen reflektiert. Der Chor schlüpft in unterschiedliche Rollen: In teils äußerst emotionsgeladenen Miniaturen treten Hohepriester, Schriftgelehrte, Kriegsknechte, Älteste oder Jünger auf. Hier zeigt sich Schütz‘ vollendete Kunst der musikalischen Gestaltung des Wortes.

Mit dem beeindruckenden Schlusschor: „Ehre sei Dir, Christe“, klingt die „Matthäus-Passion“ aus, ein spätes Kleinod des großen Meisters des Vorbarock Heinrich Schütz.

  • Ausführende: Kammerchor der Friedenskirche Berlin Niederschönhausen
  • Solisten: Peter Ewald (Evangelist), Werner Blau (Jesus)
  • Leitung: Babette Neumann
  • Termin: 8.4.2017, 18 Uhr
  • Ort: Friedenskirche Berlin Niederschönhausen
  • Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten

Christel Dobenecker